Technik für Kinder
Für die meisten Kinder der Siebziger gab es neues Spielzeug nur zu besonderen Anlässen, wie an Geburtstagen oder zu Weihnachten. Deshalb machten sich Kinder viele Gedanken beim Schreiben ihrer Wunschzettel. Dort landeten verstärkt elektrische Spielwaren mit technischem Innenleben, die nach stetigem Nachschub von Batterien verlangten. Einiges davon schlug schon eine Brücke in die Erwachsenenwelt. Die Begeisterung für schnelle Fahrzeuge entstand beispielsweise bereits in vielen Kinderzimmern mit Carrera-Rennbahn, Matchbox-Autos und Co.
Die Ursprünge des im späteren Jugendjargon „Daddeln“ oder „Zocken“ genannten Videospielens liegen ebenfalls in den Siebzigerjahren. Die damals brandneuen „Telespiele“ lockten allerdings nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene vor den Fernseher. So manches Gerät, das eigentlich zum Zeitvertreib für die Kleinen erfunden worden war, entwickelte sich zum Freizeitvergnügen für ältere Spielerinnen und Spieler.
Unsere Highlights
Konsole zocken in den 70ern
1972 veröffentlichte die US-Firma Atari das Spiel „Pong“, das als Urvater der Videospiele gilt. Das denkbar einfache Spielprinzip besteht aus zwei Balken und einem Ball. Es wurde vielfach für die frühen Telespielkonsolen für den Fernseher übernommen.
Der Hersteller Quelle brachte 1977 unter seiner Handelsmarke „Universum“ eine Version mit insgesamt vier Spielmodi heraus, die sich allerdings nur geringfügig unterschieden. Zur Steuerung dienten lediglich die beiden Schieberegler links und rechts.
Gedächtnistrainer
Der Senso vom US-Hersteller Milton Bradley (MB) kam 1978 auf den Markt und war in vielen deutschen Kinderzimmern zu finden. Das Spielzeug kann allein oder mit mehreren genutzt werden. Es gilt, sich nacheinander aufleuchtende Farb-Ton-Kombinationen zu merken und diese anschließend zu wiederholen. Mit jeder Runde kommt eine weitere Kombination hinzu. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad leuchten die Felder in schnellerer Reihenfolge auf.
Frühe Handheld-Konsole
Der „Merlin“ war eine der ersten tragbaren Videospielkonsolen. In den USA entwickelt kam sie Ende der Siebziger auch nach Deutschland. Auf dem Spielfeld konnten insgesamt sechs verschiedene Spielmodi dargestellt werden. Außerdem war es möglich, mit dem Gerät Musik zu komponieren und abzuspielen.
Unsere Highlights
Puppe mit Plattenspieler
Diese Puppe aus den Siebzigern kann Geschichten erzählen und singen – und zwar ohne App oder sonstige Digitaltechnik. Die kleinen Schallplatten werden in das dafür vorgesehene Fach in ihrem Rücken eingelegt. Auf Knopfdruck am Bauch beginnt sie zu sprechen oder sogar ein Liedchen zu trällern.
Zeichnen mit Geometrie
Dass Geometrie Spaß machen kann, beweist der bis heute kommerziell erfolgreiche Spirograph. Das Spielzeugset beinhaltet eine Vielzahl von dünnen Zahnrädern aus Plastik, die in einen Zahnradkranz gelegt werden können. Vor dem Zeichnen wird ein Blatt Papier untergelegt und der Stift in eines der Löcher gesteckt. So können anschließend kreisende Bewegungen im Zahnradkranz ausgeführt werden und es entstehen geometrische Figuren.
Pinball-Wizzard
In der Regel 50 Pfennig
Für drei Spiele zahlte man eine Mark, für 2 Mark gab es sieben Spiele.
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